Die Olde English Bulldogge ist ein mittelgroßer Hund (42-50 cm). Die OEB ist sehr athletisch und auch sehr beweglich. Bei entsprechendem Training (Hunde dieser Rasse sind erst ab frühestens 15 Monaten körperlich belastbar) sind sie sehr ausdauernd und sportlich. Es gibt aber auch Hunde, die nicht so bewegungsfreudig und eher faul sind.
Atemprobleme wie sie die moderne englische Bulldogge hat, gibt es bei dieser Rasse mit fast 40-jähriger Rassegeschichte nicht mehr. Die OEB ist ein kurzhaariger Hund ohne Unterwolle und daher sehr pflegeleicht, muß aber im Winter vor extremer Kälte geschützt werden. Die feinen Falten am Kopf bedürfen nur minimaler Pflege, da sie nicht so fleischig sind wie bei den meisten Molossern. Die Nase ist auffällig groß mit weit offenen Nasenlöchern.Die OEB ist eine denkende Rasse.
Ihre Anpassungsfähigkeit und ihre Problemlösungsstrategien zeugen von hoher Intelligens. Es sind sehr sensible Hunde, die sich eng an ihre Besitzer und ihre Familie binden. Sie ist ein sehr freundlicher und friedvoller Hund allen Familienmitgliedern gegenüber und akzeptiert auch andere Haustiere und Katzen als Rudelmitglieder. Viele OEBs pflegen enge Freundschaften mit Katzen, wenn welche im gleichen Haushalt leben und wenn sie daran gewöhnt sind.OEBs können territorial sein, aber das hängt von der individuellen Erziehung und vom Charakter des Hundes ab. Sie sind sehr sozial mit Artgenossen, wenn entsprechend sozialisiert und wenn Hundebegegnungen im ersten Jahre positiv verlaufen (das gilt jedoch für viele Hunde).OEBs akzeptieren die meisten fremden Menschen ohne Probleme, sie können sogar sehr überschwänglich in ihren Begrüßungsritualen sein. Ihre Freundlichkeit resultiert jedoch aus ihrer komplexen Intelligenz und ihrer Selbstsicherheit. Sie können also sehr freundlich und sanft erscheinen, sind jedoch alles andere als subdominant. OEBs sind denkende Hunde und sie treffen Entscheidungen bezüglich Fremden, ihrer Umgebung und bestimmten Situationen einfach selbst.
Eine OEB ist instinktiv beschützerisch gegenüber der eigenen Familie, jedoch zeigt sich dieser Wesenszug erst frühestens ab ca. 16 Monaten, da sie Spätentwickler sind. OEBs lernen gerne und man kann ihnen alles mögliche beibringen und anerziehen. Sie sprechen sehr gut auf positive Verstärkung als Erziehungsmethode an und möchten gerne freundlich und respektvoll behandelt werden, mit liebevoller Konsequenz. Bei entsprechendem Umgang wird die OEB ein freundlicher, selbstbewußter, verläßlicher und vertrauenswürdiger Partner sein. Auf derbe und unangemessen brutale Erziehungsmethoden spricht die OEB nicht an, damit würde man sie nur verstocken oder verunsichern und hätte keinen erzieherischen oder ausbilderischen Erfolg. Eine falsch trainierte und mit Härte geführte Bulldogge wird unter Druck kein Selbstvertrauen aufbauen können und wird kein verläßlicher Partner mit gutem Urteilsvermögen in verschiedenen Situationen werden.OEBs lieben es zu gefallen. Sie können allerdings auch stur sein und gewisse Dinge einfach mal nicht wollen, da greift dann die alte Bulldogregel: Sie müssen Ihre OEB davon überzeugen, daß das, was Sie gerade möchten, das sie tun soll auch das ist, was sie jetzt gerne tun möchte
.Die meisten Bullrassen sind extrem kinderliebe Hunde und da ist die OEB keine Ausnahme. Sie liebt Kinder, jedoch sollte kein Hund dieser Größe mit kleinen Kindern alleine gelassen werden, das ist eine eiserne Hundehalter Regel. Unter Aufsicht jedoch sind OEBs wunderbare Spielgefährten für Kinder und gehen sehr sanft mit diesen um. Da sie so verspielt sind, werden sie natürlich von Kindern auch sehr geliebt.Der OEB ist ein absolut angenehmer Familien- und Begleithund. Für jegliche Arten der Mannarbeit ist er im Schutzhundesport nicht geeignet wegen seiner extremen Menschenfreundlichkeit. Diesen Wesenszug sollte man unter gar keinen Umständen untergraben durch falsches Training, wie es häufig in dieser Sparte des Hundesports geschieht. Obwohl er in den USA unter der Gruppe Working Dogs eingeordnet ist, bedeutet das nicht automatisch, daß er auch ein guter Schutzhund ist, denn es gibt alle möglichen Arten von Arbeit für Hunde, z.Bsp. Rettungshund, Behindertenbegleithund, Frisbeespieler, Dogdancer, Fährtensucher usw.
Die Durchschnittliche Lebenserwartung ist ca.9-14 Jahre.
Unser Zuchtziel & Rassestandard (dieser ist vom FCI nicht festgelegt)
Kopf/Nacken
Ein sehr großer Kopf der allerdings mit dem Körper harmoniert. Geringe Faltenbildung am Kopf und eine tiefe Furche zwischen den Augen, die sich über die Vorderseite des Kopfes verlängert.
Der Kopf sollte genauso oder breiter sein wie die Höhe der Schultern.
Der Kopfumfang vor den
Ohren gemessen sollte die Widerristhöhe nicht um mehr als 15% übertreffen. Von vorne
gesehen erscheint der Kopf annähernd quadratisch mit einer leichten Ausbuchtung der
Jochbogen.
Der Stop ist deutlich ausgeprägt und die Stirnpartie eher flach bis max. leicht gewölbt.
Ein im Gesamtbild zu kleiner Kopf im Verhältnis zum Körper, ist als Fehler zu bewerten.
Der Nacken ist kurz bis mittellang und sehr muskulös, und sollte fließend in die Schultern übergehen ohne aufgesetzt zu wirken.
Ohren:
Die Ohren sind hoch angesetzt, stehen weit auseinander und sollten in Form von Rosenohren getragen werden.
Das Rosenohr ist auf der Rückseite nach innen gefaltet und
zurückgelegt, der vordere Ohrenrand fällt nach außen und hinten, das Innere der Ohrmuschel
ist teilweise sichtbar.Die Ohren sind klein und dünnhäutig.
Hängeohren sind auch erlaubt, sollten jedoch nicht so tief hängen wie Schlappohren.
Auf dem Kopf stehende, spitz nach oben ragende Ohren sind ein schwerer Fehler.
Fang/Gebiss:
Der Fang ist kurz und breit, die Lefzen hängen leicht herunter.
Die Kiefermuskulatur ist sehr gut ausgeprägt und stark.
Ein Vorbiss muss klar zu erkennen sein, sollte jedoch nicht mehr wie 1,5cm betragen.
Die unteren Eckzähne dürfen nicht hervor stehen, und
nicht über die Lefzen hervor stehen.
Die Zahnleisten im Ober und Unterkiefer stehen gerade und parallel zueinander. Die Zähne sind kräftig.
6 regelmäßig gestellte, gut entwickelte Schneidezähne zwischen den breit auseinanderplatzierten Eckzähnen. Fehlen der PM1 erlaubt. Ein vollzahniges Gebiss ist anzustreben.
Die Nasenlöcher sind groß und weit geöffnet, die Falten sollten nicht zu dick sein. Die Schnauze
ist breit und fast quadratisch, Zähne und Zunge sind bei geschlossenem Maul nicht sichtbar. Die Augenränder sowie die Lefzen sollten vollständig durchpigmentiert sein.
Der Fang darf nicht kürzer als 3,8 cm und nicht länger wie 7,6 cm sein. Ein Scherengebiß oder kein Vorbiss sowie ein schiefer Kiefer führen zum Zuchtauschluss!
Augen:
Sitzen tief und liegen weit auseinander und sollten von mittlerer Größe sein.
Jede Farbe ist erwünscht, jedoch sollten unterschiedliche oder "Ice Augen" nicht bevorzugt werden.
Unförmige oder hängende Augen sind ein schwerer Fehler.
Schielen oder nicht symmetrisch geformte Augen sind ein Zuchtausschluss.
Nase:
Der Nasenschwamm soll einfarbig und breit sein, mit großen Nasenlöchern.
Die Nase sollte einfarbig sein, fehlende Pigmente sind ein schwerer Fehler.
Eine Nase der alle Pigmente fehlen führt zum Zuchtausschluss.
Brust:
Der Brustkorb sollte gut abgerundet und die Brust breit und tief bei einem Rüden und etwas höher und nicht ganz so breit bei einer Hündin sein.
Die Brust sollte an der tiefsten Stelle bis zum Ellbogen reichen und entspricht bei idealen Verhältnissen der 1/2 der Widerristhöhe. Brustkorb geräumig, Rippen gewölbt.
Eine schmale oder platt wirkende Brust muss als schwerer Fehler angesehen werden.
Rücken/Schultern:
Beim Rüden sollte der Rücken Rechtwinkilig und gut ausbalanciert erscheinen.
Hündinnen sollten ähnlich wirken, jedoch sollte die Körperlänge berücksichtigt werden.
Verhältnis gesamte Rumpflänge zur Widerristhöhe 1,2:1.
Obere Linie des Rückens ist kurz und kräftig, möglichst gerade. Die Rückenlänge, vom
Halsansatz bis zur Rutenwurzel, entspricht der Widerristhöhe 1:1.
Kurz mit einer leichten erhöhung zwischen den Schultern und einem geringen Abfall Richtung Kruppe wird bevorzugt.
Die Lendenpartie ist von oben gesehen nur unwesentlich schmaler als die Brustpartie. Kruppe leicht abfallend.
Die Schultern sollen gut hinten liegen mit einer erkennbaren Winkelung, damit ein guter Bewegungsablauf gewährleistet ist.
Grade Schultern sind ein Fehler.
Läufe/Pfoten:
Die Vorderläufe stehen grade und weit auseinander, nicht nach außen oder innen gebogen.
Sie sollten eine gute Knochensubstanz haben.
Die Ellbogen sollten realtiv nah am Körper anliegen. Fehlende Knochensubstanz ist sehr unerwünscht.
"Wackelige" Ellbogen führen zum Zuchtauschluss.
"East"/"West" Vorderläufe sind ein schwerer Fehler.
Die Hinterläufe sind grade und sehr stark bemuskelt, und haben sehr breit gewölbte Oberschenkel.
Ebenso sollten sie eine merkliche Beugung/Winkelung über dem Kniegelenk aufweisen, das ermöglicht einen perfekten Bewegungsablauf. Grade oder kaum wahrnehmbare Winkelungen sind ein schwerer Fehler. So genannte"Kuhfüße" führen zum Zuchtauschluss.
Die Pfoten sind rund und vorne wie hinten aufliegend.
Die Fesseln sollten sehr stark sein.
Schwache Fesseln oder Spreizfuß führt zum Zuchtauschluss.
Rute:
Ein "Pumpengriffschwanz" der bis zum Sprunggelenk reicht wird oft bevorzugt, er sollte tief getragen werden und nicht hoch über den Rücken ragend.
Korkenzieher, kurzer oder kupierter Schwanz sind auch akzeptabel.
Größe/Gewicht:
Rüden sollten zwischen 45-51cm Groß und zwischen 29-39kg wiegen. Hündinnen sollten zwischen 43-49cm Groß sein und 22-32kg wiegen. Toleranz +/- 2cm/2-3kg
Sollte der Hund in Gewicht und Größe ausserhalb der Norm liegen, ist dies jedoch kein Grund zur Beunruhigung.
Solange der Hund gut Proportioniert und das Gesamtbild ausgewogen erscheint ist dies nicht als Fehler zu bewerten.
Fell/Farbe:
Das Fell soll kurz, fein und glatt anliegend sein.
Die Haut elastisch mit wenig Faltenbildung.
Jede Farbe ist erlaubt, und keine soll der anderen vorgezogen werden.
Die Farben werden von einzelnen Farbpigmenten in Nase und Haut begleitet.
Die Nasenfarbe entspricht immer der Farbe des Hundes, wie Schoko oder Blau.
Ein welliges oder langes Fell führt zum Zuchtauschluss, genauso wie Anzeichen von "Fransenbildung" im Bein und/oder Nackenbereich.
Temperament:
Ihr Temperament sollte Kontaktfreudig und fröhlich sein, wobei zuhause ein Wachsames Wesen erwartet wird. Aggressivität gegenüber Menschen ohne provokation führt zum Zuchtauschluss.